Jane Goodall
Schimpansenflüsterin & Umweltschützerin
Geboren: 03.04.1934 in London, Vereinigtes Königreich
Verstorben: 01.10.2025 in Los Angeles, Kalifornien, USA

Wer ist Jane Goodall?
Jane Goodall (*1934) ist weltweit bekannt als bahnbrechende Schimpansenforscherin, Umweltaktivistin und UN-Friedensbotschafterin. Als erste Person überhaupt beobachtete sie, wie Schimpansen Werkzeuge benutzen – eine Entdeckung, die unser Verständnis von „menschlicher Einzigartigkeit“ revolutionierte. Goodall setzte Maßstäbe in der Primatologie, ohne klassisch-akademischen Weg, sondern mit Mut, Geduld und Intuition. Heute ist sie auch Symbolfigur für nachhaltigen Umweltschutz, Hoffnung und intergenerationale Bildung.
Goodalls Kindheit und frühe Leidenschaft für Tiere
Schon als Kind zeigte Jane eine außergewöhnliche Begeisterung für Tiere. Inspiriert von Büchern wie Tarzan und Dr. Dolittle träumte sie davon, nach Afrika zu reisen und wilde Tiere zu beobachten. Ihre Mutter unterstützte sie in ihrem Vorhaben und ermutigte sie, ihren ungewöhnlichen Interessen zu folgen. Diese frühe Leidenschaft legte den Grundstein für ihre spätere Karriere als Verhaltensforscherin.
Der Weg nach Afrika & wissenschaftlicher Durchbruch von Jane Goodall
1957 reiste Jane Goodall nach Kenia und arbeitete zunächst als Sekretärin für den renommierten Paläoanthropologen Louis Leakey. Beeindruckt von ihrem Wissen und ihrer Leidenschaft, unterstützte Leakey sie dabei, eine Forschungsexpedition zu den Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark zu starten. Ohne formale wissenschaftliche Ausbildung begann sie 1960 mit der Beobachtung der Schimpansen und machte bahnbrechende Entdeckungen, darunter die Nutzung von Werkzeugen durch Schimpansen – ein Verhalten, das zuvor als ausschließlich menschlich galt.
Akademische Anerkennung ohne traditionellen Weg
Obwohl Jane keine formale akademische Ausbildung hatte, wurde sie 1962 an der Universität Cambridge für ein Promotionsstudium zugelassen – eine seltene Ausnahme. 1965 promovierte sie in Ethologie mit einer Dissertation über das Verhalten frei lebender Schimpansen. Ihre unkonventionelle Herangehensweise und ihre tiefen Einblicke in das Sozialverhalten der Schimpansen führten zu einer Neubewertung der Beziehung zwischen Mensch und Tier in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Prosopagnosie: Goodalls Leben mit Gesichtsblindheit
Jane Goodall leidet an Prosopagnosie, auch bekannt als Gesichtsblindheit – eine neurologische Störung, die die Fähigkeit beeinträchtigt, Gesichter zu erkennen. In ihrer Autobiografie beschreibt sie, wie sie Schwierigkeiten hat, selbst bekannte Personen zu identifizieren, es sei denn, sie erkennt spezifische Merkmale wie Muttermale oder Frisuren. Diese Herausforderung erstreckt sich auch auf Schimpansen, wobei sie individuelle Tiere erst nach längerer Beobachtung unterscheiden kann. Goodall hat Strategien entwickelt, um mit dieser Beeinträchtigung umzugehen, wie das Merken von Stimmen oder charakteristischen Bewegungen.
Engagement für Umweltschutz & Bildung
In den 1980er Jahren verlagerte Jane ihren Fokus auf den Umweltschutz und die Bildungsarbeit. Sie gründete das Jane-Goodall-Institut, das sich dem Schutz von Schimpansen und deren Lebensräumen widmet. 1991 initiierte sie das Jugendprogramm Roots & Shoots, das junge Menschen weltweit dazu ermutigt, sich für Umwelt, Tiere und Gemeinschaften einzusetzen. Goodall reist unermüdlich um die Welt, hält Vorträge und inspiriert Menschen aller Altersgruppen, sich für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Veröffentlichungen und Bücher von Goodall
Jane Goodall ist Autorin zahlreicher Bücher, die ihre Forschung und Philosophie widerspiegeln. Zu ihren bekanntesten Werken zählen:
- Jane Goodall (1996): Ein Herz für Schimpansen: Meine 30 Jahre am Gombe-Strom (Werbung*)
- Jane Goodall (2011): Die Erde gehört uns nicht allein: Meine Hoffnung für die Tiere und ihre Welt (Werbung*)
- Jane Goodall (2021): Grund zur Hoffnung: Autobiografie – Das Vermächtnis der großen Tier- und Umweltschützerin (Werbung*)
- Jane Goodall Institute (2021): Eat Meat Less: Gut für die Tiere, den Planeten und uns alle (Werbung*)
- Jane Goodall (2021): Das Buch der Hoffnung: Das letzte Buch der großen Verhaltensforschung-Pionierin (Werbung*)
Filme & Dokumentationen
Jane Goodalls Leben und Arbeit wurden in mehreren Filmen dokumentiert:
- „Chimps: So Like Us“ (1990): Ein Oscar-nominierter Kurzfilm über ihre Arbeit mit Schimpansen.
- „Jane’s Journey“ (2010): Ein deutscher Dokumentarfilm über ihren Lebensweg. Jetzt auf Prime Video kaufen/leihen & ansehen (Werbung*)
- „Jane“ (2017): Eine preisgekrönte Dokumentation mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial. Jetzt auf Prime Video kaufen/leihen & ansehen (Werbung*)
- „Jane Goodall: The Hope (2021)“: Dokumentation von National Geographic
- „Janes tierische Abenteuer (2025)“: Die neunjährige Jane ist eine angehende Umweltschützerin mit einer Mission: die Rettung bedrohter Tierarten. Apple+ Serie, die auf dem Werk von Jane Goodall basiert.
Ehrungen & Auszeichnungen von Goodall
Jane Goodall erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit, darunter:
- Dame Commander of the Order of the British Empire (2004)
- Kyoto-Preis (1990)
- Templeton-Preis (2021)
- Präsidentenmedaille der Freiheit (2025)
In Deutschland wurde eine Grundschule in Berlin nach ihr benannt – die Jane-Goodall-Grundschule – als Anerkennung für ihr Engagement im Bildungsbereich. Außerdem porträtierte Jane Goodall die April 2025 Ausgabe der Vogue.
Tod & Todesursache
Jane Goodall starb am 1. Oktober 2025 im Alter von 91 Jahren in Los Angeles (Kalifornien) an natürlichen Ursachen, während sie auf einer Vortragsreise in den USA unterwegs war. Die Nachricht wurde öffentlich bestätigt und weltweit mit Nachrufen und Würdigungen begleitet.
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Bildquellen
- Jane Goodall (2019) — Foto: Johanna Lohr.
Lizenz: CC BY-SA 4.0.
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Anpassungen: Hintergrund entfernt.
Textquellen
- Vogue (o. J.): „Jane Goodall – Eine Frau, die die Welt veränderte“. In: Vogue.de.
- Spektrum der Wissenschaft (2023): „Jane Goodall – Unter wilden Affen“. Podcast. In: Spektrum.de.
- ARD Mediathek (2022): „Schimpansenforscherin Jane Goodall“. In: ARD Mediathek.
- IFAW – International Fund for Animal Welfare (2021): „Treffen mit Jane Goodall – ihre Botschaft“. In: IFAW.org.
- Jane Goodall (2021): Grund zur Hoffnung: Autobiografie – Das Vermächtnis der großen Tier- und Umweltschützerin (Werbung*)
- Jane Goodall (2021): Das Buch der Hoffnung: Das letzte Buch der großen Verhaltensforschung-Pionierin (Werbung*)














