Hedy Lamarr
Hollywood-Ikone & Mutter des WLAN, GPS & Bluetooth
Geboren: 09.11.1914 in Wien, Österreich
Verstorben: 19.01.2000 in Florida, Vereinigte Staaten

Wer war Hedy Lamarr?
Hedy Lamarr (1914–2000) gilt als eine der bekanntesten Schauspielerinnen der Goldenen Ära Hollywoods. Ihr Ruhm beruhte auf makelloser Schönheit, geheimnisvoller Ausstrahlung und unvergesslichen Rollen. Gleichzeitig war sie jedoch weit mehr als eine Leinwandikone: Abseits des Filmsets erfand sie technische Konzepte, die später die Basis für Bluetooth, WLAN und GPS bildeten. Dass gerade die Frau, die oft als „schönste der Welt“ bezeichnet wurde, das digitale Zeitalter mitprägte, macht sie zu einer der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Kindheit & Herkunft: Genialität mit Wiener Wurzeln
Hedy Lamarr kam am 9. November 1914 in Wien als Hedwig Eva Maria Kiesler zur Welt. Ihr Vater arbeitete als Bankdirektor, ihre Mutter war Pianistin mit ungarisch-jüdischen Wurzeln. Bereits in ihrer Kindheit zeigte Hedy großes technisches Interesse: Sie zerlegte Spieluhren, untersuchte die Mechanik und wollte stets verstehen, wie Dinge funktionierten.
Ihr Bildungsdrang wurde gebremst vom traditionellen Rollenbild, doch Hedy ließ sich nicht aufhalten.
Hollywood-Ikone mit Tiefgang: Hedy Lamarrs Filmkarriere
Hedy Lamarrs Filmkarriere begann mit einem Paukenschlag: In dem tschechischen Film „Ekstase“ (1933) schockierte sie die Weltöffentlichkeit mit der ersten realistisch dargestellten nackten Orgasmusszene der Filmgeschichte – ein Meilenstein, der sie zur Skandalfigur machte und gleichzeitig zur internationalen Berühmtheit.
In Hollywood avancierte Hedy Lamarr rasch zu einer der gefragtesten Schauspielerinnen des MGM-Studios. Ihre berühmtesten Filme:
- Algiers (1938) – ihr Hollywood-Debüt, das sie sofort zur Stil-Ikone machte.
- Ziegfeld Girl (1941) – Glanz & Glamour in Perfektion
- Come Live with Me (1941) – romantische Komödie mit politischem Subtext
- H.M. Pulham, Esq. (1941) – eine unterschätzte Performance
- Samson and Delilah (1949, Cecil B. DeMille) – als Delilah wurde sie zum Sinnbild verführerischer Stärke
Ihre Leinwandpräsenz wirkte stets kühl, intelligent und elegant – Lamarr spielte nicht nur dekorative Rollen, sondern oft Frauen mit komplexen Motiven. Dennoch wurde ihr Schauspiel selten wirklich gewürdigt.
Liebe, Kontrolle & Flucht
Hedy Lamarrs frühe Ehen
Hedy Lamarr war sechsmal verheiratet – eine Tatsache, die sie in der prüden Öffentlichkeit der 1940er Jahre zur Projektionsfläche machte. Doch hinter diesen Beziehungen verbarg sich weniger ein Skandal als vielmehr ein beständiger Kampf um Selbstbehauptung, Liebe und Freiheit.
- Friedrich Mandl (1933–1937) – Hedy heiratete den österreichischen Munitionsfabrikanten mit nur 18 Jahren. Mandl war reich, mächtig und kontrollsüchtig – er versuchte, sie von der Öffentlichkeit und ihrer Schauspielkarriere fernzuhalten. Sie begleitete ihn zu politischen Meetings mit Mussolini und Hitler, fühlte sich aber wie eine Gefangene. Die Ehe endete, als sie in Verkleidung aus seiner Villa floh – ihre erste Flucht in die Freiheit.
- Gene Markey (1939–1941) – Der Drehbuchautor und Navy-Offizier war gebildet und charmant – genau das, was Hedy nach der dunklen Mandl-Zeit anzog. Sie adoptierten gemeinsam einen Sohn, James, doch das Eheleben war kurzlebig. Die Beziehung scheiterte an unvereinbaren Lebensvorstellungen und Markeys häufigen Abwesenheiten im Krieg.
- John Loder (1943–1947) – Der britische Schauspieler war ihr Co-Star in mehreren Filmen. Mit ihm bekam Hedy zwei Kinder: Tochter Denise und Sohn Anthony. Die Ehe war zunächst liebevoll, doch bald belasteten Stress, Karriere und Rollenverteilung die Beziehung. John Loder konnte mit Hedys Unabhängigkeit schlecht umgehen – sie ließ sich scheiden.
Hedy Lamarrs Neuanfänge & späte Partnerschaften
- Teddy Stauffer (1951–1952) – Ein Schweizer Big-Band-Musiker und Nachtclubbesitzer, den sie in Mexiko kennenlernte. Es war eine stürmische Romanze mit viel Temperament auf beiden Seiten – aber zu wenig Substanz. Nach nur einem Jahr wurde die Ehe wieder geschieden.
- W. Howard Lee (1953–1960) – Der texanische Ölmagnat war materiell abgesichert und deutlich ruhiger als ihre früheren Partner. Sie hoffte auf Stabilität, fand aber emotionale Distanz. Lee zeigte wenig Interesse an ihrer Intelligenz oder Kreativität. Nach sieben Jahren folgte die Trennung – Lee heiratete später Filmstar Esther Williams.
- Lewis J. Boies (1963–1965) – Ihr letzter Ehemann war ein Anwalt, deutlich jünger und intellektuell interessiert – eine Hoffnung auf Gleichklang. Doch auch diese Ehe zerbrach bald an Differenzen in Lebensstil und Erwartungen. Hedy zog sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück.
Hedy Lamarrs Kinder- und Enkelkinder
- James Lamarr Loder (geb. 1939) – Hedy adoptierte James während ihrer zweiten Ehe mit Gene Markey – offiziell, um das Bild einer glücklichen Hollywood-Familie zu vervollständigen. Hinter den Kulissen war die Beziehung schwierig. James behauptete später öffentlich, er sei „für PR-Zwecke adoptiert worden“ und fühlte sich zeitlebens emotional vernachlässigt. Hedy gab später das Sorgerecht ab; der Kontakt blieb distanziert. James lebte in Kalifornien, arbeitete zeitweise im Immobilienbereich und ist heute weitgehend zurückgezogen.
- Denise Loder-Deluca (geb. 1945) – Ihre Tochter aus der Ehe mit John Loder wurde in Los Angeles geboren. Denise lebt heute in der Nähe von Chicago, war lange Zeit als Innenarchitektin tätig und tritt regelmäßig in Dokus oder Interviews auf, um das Erbe ihrer Mutter zu schützen und neu zu definieren. Sie ist Schirmherrin mehrerer Bildungsinitiativen und arbeitet daran, Hedy Lamarr nicht nur als Filmstar, sondern als Erfinderin ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
- Anthony Loder (geb. 1947) – Auch er stammt aus der Ehe mit John Loder. Anthony engagiert sich aktiv für die technische Würdigung seiner Mutter. Er war maßgeblich an der Entstehung der Dokumentation Bombshell: The Hedy Lamarr Story beteiligt und tritt in vielen Interviews als Hedy-Experte auf. Er setzt sich auch für eine gerechte historische Anerkennung des frequency hopping-Patents ein und verwaltet Teile ihres wissenschaftlichen Nachlasses.
- Enkelkinder: Besonders über Tochter Denise hat Hedy Lamarr mehrere Enkelkinder. Einige von ihnen sind medienaktiv – u. a. als Sprecher:innen bei Hedy-Lamarr-Events, in sozialen Medien oder in Verbindung mit Schulen und Stiftungen, die ihren Namen tragen. Konkrete öffentliche Auftritte sind selten, aber der familiäre Bezug wird in Interviews gelegentlich thematisiert.
Kritik & Ambivalenz an „Ekstase“
Hedy Lamarr hat sich später in ihrem Leben kritisch und ambivalent über die berühmte Nacktszene in dem Film „Ekstase“ (1933) geäußert. Sie war zu Drehbeginn erst 18 Jahre alt und hatte wenig Kontrolle über das, was passierte – und die Szene prägte ihre öffentliche Wahrnehmung jahrzehntelang.
Bedauern & Frustration: Sie sagte mehrfach, dass sie nicht wusste, wie explizit die Szene werden würde, da mit Tricks gearbeitet wurde (z. B. mit Weitwinkelspiegeln).
Reduziert auf ihr Aussehen: Hedy fühlte sich auf ihre Schönheit und Sexualität reduziert, obwohl sie mehr sein wollte – ernst genommen als Denkerin und Erfinderin.
Hollywood-Ikone meets Tüftlerin
Während Hedy Lamarr in Filmen wie Ziegfeld Girl oder Samson and Delilah als Leinwandikone gefeiert wurde, führte sie ein zweites, stilles Leben als Tüftlerin und Denkerin. Hinter der glitzernden Fassade verbarg sich eine Frau, die lieber technische Pläne entwarf als Champagner auf Partys zu trinken. In ihrer Villa in Los Angeles richtete sie sich ein privates Labor ein – ausgestattet mit Zeichenbrett, Werkzeug, Messgeräten und einem stetig wachsenden Interesse an Kommunikationstechnologie.
Während des Zweiten Weltkriegs war Hedy zutiefst betroffen von den Nachrichten über versenkte Flüchtlingsschiffe im Atlantik. Besonders die Angriffe auf Kinder und Zivilisten durch deutsche U-Boote ließen sie nicht los. Sie fragte sich: Wie kann man Torpedos so steuern, dass sie nicht mehr gestört oder abgefangen werden können?
Die Erfindung hinter Bluetooth, GPS und WLAN
Diese Frage führte sie zu einer technischen Idee: eine Funkverbindung, die ständig die Frequenz wechselt, um ein Abhören oder Blockieren unmöglich zu machen. Dafür brauchte sie jemanden, der sich mit Synchronisation auskannte – und fand ihn in einem ungewöhnlichen Verbündeten: dem Avantgarde-Komponisten George Antheil.
Wer war George Antheil und wie kam die Zusammenarbeit zustande?
George Antheil war bekannt für seine mechanischen Kompositionen (Ballet Mécanique) und experimentierte mit automatisierten Klavieren. Hedy hatte ihn über gemeinsame Bekannte kennengelernt, und die beiden verbanden sofort zwei Dinge: eine Faszination für Technik – und eine Wut auf Nazis. Gemeinsam entwickelten sie 1940 eine Idee, bei der Sender und Empfänger gleichzeitig über 88 Frequenzen sprangen, so viele wie Tasten auf einem Klavier. Die Frequenzwechsel wurden mithilfe von gelochten Papierrollen synchronisiert – wie in Antheils automatisierten Klavieren.
Musik traf Militärtechnik – und machte Geschichte
Das System sollte torpedosicher gegen feindliche Störungen machen, indem die Funkfrequenz beim Senden und Empfangen ständig wechselt. Das Prinzip nennt sich frequency hopping spread spectrum – Frequenzsprungverfahren. Es war seiner Zeit weit voraus.
Patent, Vernachlässigung & spätere Genialitätsanerkennung
Am 11. August 1942 erhielten Lamarr und Antheil das US-Patent Nr. 2,292,387 auf ihre Erfindung. Doch die Navy stufte das Verfahren als „zu kompliziert“ ein – vermutlich auch, weil es von einer Schauspielerin und einem Musiker kam. Statt das System zu testen, wurde es ignoriert und das Patent nicht weiterverfolgt. 1959 lief es kommentarlos aus – kurz bevor die Technologie in anderer Form militärisch relevant wurde.
Erst in den 1980er-Jahren tauchte das Konzept bei Militäranwendungen für gesicherte Kommunikation wieder auf. In den 1990er-Jahren griffen Telekommunikationsunternehmen das Prinzip auf: Bluetooth, GPS, WLAN – all das basiert auf Hedys Frequenzsprungtechnik.
Wie wurde Lamarrs Erfindung (endlich) bekannt?
In den 1990ern begannen Wissenschaftsjournalist:innen, sich für das Patent zu interessieren. Die Electronic Frontier Foundation ehrte sie 1997 mit dem Pioneer Award – ein symbolischer Akt der späten Gerechtigkeit. Zeitungen, Fernsehsender und Tech-Magazine begannen, „die wahre Geschichte hinter Bluetooth“ zu erzählen. 2014 wurde sie posthum in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.
Seitdem wird sie weltweit als eine der „Mütter des mobilen Zeitalters“ gefeiert – und als Mahnmal dafür, wie leicht Frauen durch patriarchale Strukturen aus dem Innovationsgedächtnis gelöscht werden.
Todesursache & letzte Wünsche von Lamarr
Hedy Lamarr starb am 19. Januar 2000 im Alter von 85 Jahren in Florida an Herzversagen. Ihre Asche wurde, wie von ihr gewünscht, in Wien verstreut. Am Wiener Zentralfriedhof steht ein symbolischer Grabstein.
Berühmte Zitate von Hedy Lamarr
- „I must quit marrying men who feel inferior to me. Somewhere, there must be a man who could be my husband and not feel inferior. I need a superior inferior man.“ ➪ „Ich muss aufhören, Männer zu heiraten, die sich mir unterlegen fühlen. Irgendwo muss es einen Mann geben, der mein Ehemann sein könnte, ohne sich minderwertig zu fühlen. Ich brauche einen überlegenen unterlegenen Mann.“
- „If you use your imagination, you can look at any actress and see her nude, I hope to make you use your imagination.“ ➪ „Wenn du deine Fantasie nutzt, kannst du dir jede Schauspielerin nackt vorstellen – ich hoffe, dich dazu zu bringen, deine Fantasie zu benutzen.“
- „Hope & curiosity about the future seemed better than guarantees. The unknown was always so attractive to me.. and still is.“ ➪ „Hoffnung und Neugier auf die Zukunft erschienen mir immer besser als Garantien. Das Unbekannte war für mich schon immer faszinierend – und ist es noch immer.“
- „A good painting to me has always been like a friend. It keeps me company, comforts and inspires.“ ➪ „Ein gutes Gemälde war für mich immer wie ein Freund – es leistet mir Gesellschaft, tröstet und inspiriert mich.“
- „I can excuse everything but boredom. Boring people don’t have to stay that way.“ ➪ „Ich kann alles verzeihen – außer Langeweile. Langweilige Menschen müssen nicht so bleiben.“
- „Men are most virile and attractive between the ages of 35 and 55. Under 35 a man has too much to learn, and I don’t have time to teach him.“ ➪ „Männer sind zwischen 35 und 55 am vitalsten und attraktivsten. Unter 35 haben sie noch zu viel zu lernen – und ich habe keine Zeit, sie zu unterrichten.“
- „I’ve met the most interesting people while flying or on a boat. These methods of travel seem to attract the kind of people I want to be with.“ ➪ „Ich habe die interessantesten Menschen beim Fliegen oder auf Booten kennengelernt. Diese Arten des Reisens scheinen genau die Menschen anzuziehen, mit denen ich gerne zusammen bin.“
- „I am not ashamed to say that no man I ever met was my father’s equal, and I never loved any other man as much.“ ➪ „Ich schäme mich nicht zu sagen, dass kein Mann, den ich je getroffen habe, meinem Vater ebenbürtig war – und ich keinen anderen Mann so sehr geliebt habe wie ihn.“
- „All my six husbands married me for different reasons.“ ➪ „Alle meine sechs Ehemänner haben mich aus unterschiedlichen Gründen geheiratet.“
- „I don’t fear death because I don’t fear anything I don’t understand.“ ➪ „Ich fürchte den Tod nicht, weil ich nichts fürchte, das ich nicht verstehe.“
- „Jack Kennedy always said to me, Hedy, get involved. That’s the secret of life. Try everything. Join everything. Meet everybody.“ ➪ „Jack Kennedy sagte immer zu mir: Hedy, engagiere dich. Das ist das Geheimnis des Lebens. Probier alles aus, mach überall mit, triff jeden.“
- „I was in constant demand, in my professional life and my personal life.“ ➪ „Ich war ständig gefragt – beruflich wie privat.“
- „I have not been that wise. Health I have taken for granted. Love I have demanded, perhaps too much and too often. As for money, I have only realized its true worth when I didn’t have it.“ ➪ „Ich war nicht besonders weise. Meine Gesundheit habe ich als selbstverständlich angesehen. Liebe habe ich gefordert – vielleicht zu viel und zu oft. Und den wahren Wert des Geldes habe ich erst erkannt, als ich keines mehr hatte.“
„This is a song for Miss Hedy Lamarr“
Im Jahr 2022 veröffentlichte Johnny Depp gemeinsam mit dem Gitarristen Jeff Beck das Album 18, welches eine Mischung aus Rock, Blues und persönlichen Coverversionen ist. Der zentrale und einzige Originalsong des Albums war „This is a Song for Miss Hedy Lamarr“: eine zarte, melancholische Ballade, die Hedy Lamarr ein musikalisches Denkmal setzt. In dem Song besingt Depp die tragische Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und innerem Reichtum. Hedy Lamarr, für ihn „eine der intelligentesten Frauen des 20. Jahrhunderts“, wurde zu Lebzeiten auf ihr Aussehen reduziert, verspottet und ignoriert – und erst posthum für ihr Genie anerkannt. In Interviews sagte er:
Der Text ist eine poetische Abrechnung mit der Entertainmentindustrie – aber auch eine universelle Hommage an alle Frauen, deren Intelligenz hinter ihrer Schönheit verschwindet, deren Ideen von anderen verwertet werden, deren Genialität übersehen wird. Das Lied wurde unter anderem live bei Becks Europatournee gespielt und fand große Resonanz bei einem Publikum, das Hedy Lamarr oft zum ersten Mal als mehr als nur Hollywood-Star wahrnahm.
„Bombshell“ – Die Doku, die das Bild von Hedy Lamarr für immer veränderte
Die preisgekrönte Dokumentation „Bombshell: The Hedy Lamarr Story“ (2017) markierte einen Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung von Hedy Lamarr. Produziert von Susan Sarandon und unter der Regie von Alexandra Dean, wurde der Film auf dem Tribeca Film Festival uraufgeführt und später weltweit über PBS, arte und Amazon Prime verbreitet.
Der Titel Bombshell spielt dabei doppelt: Einerseits bezieht er sich auf den Begriff der „Sexbombe“, als den Hollywood Hedy jahrzehntelang vermarktete. Andererseits auf die „intellektuelle Bombe“, die sie mit ihrer Erfindung zündete – das frequency hopping, Grundlage für viele heutige Funktechnologien.
Inhalt & Besonderheiten
Der Film verwebt:
- nie zuvor gezeigte Original-Interviews (u. a. Tonbandaufnahmen, die jahrzehntelang vergessen waren),
- Filmausschnitte, Familienmaterial und wissenschaftliche Kontexte,
- sowie interviews mit Historiker:innen, Familie, Techniker:innen und Stars (u. a. mit Sohn Anthony Loder, Mel Brooks, Diane Kruger).
Zentrale Themen sind:
- die Kluft zwischen öffentlichem Image und innerem Leben,
- das frauenfeindliche Hollywood der 1940er und 1950er Jahre,
- das kollektive Versäumnis, weibliches technisches Genie anzuerkennen,
- sowie Hedys innere Zerrissenheit zwischen Ruhm, Isolation und der Sehnsucht, ernst genommen zu werden.
Wirkung & Bedeutung
Bombshell wurde nicht nur von Kritiker:innen gefeiert, sondern auch in Bildungseinrichtungen, Technik-Museen und Fraueninitiativen weltweit eingesetzt. Der Film leitete eine breite Diskussion über Gender, Intellekt, Ruhm und historische Ungerechtigkeit ein – und trug maßgeblich dazu bei, dass Hedy Lamarr heute nicht mehr nur als Schauspielikone, sondern auch als Technikpionierin wahrgenommen wird.
Trailer zu „Bombshell: The Hedy Lamarr Story“
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Bildquellen
- Hedy Lamarr, 1939 — Foto: Los Angeles Times.
Lizenz: CC BY 4.0.
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Anpassungen: Hintergrund entfernt.
Textquellen
- Förster, Jochen & Loder, Anthony (2013): „Hedy Darling – Das filmreife Leben der Hedy Lamarr“. In: Google Books.
- Steinberg, Michael (2024): „Hedy Lamarr – Der verborgene Geist von Hollywood: Die unerzählte Geschichte der Filmdiva, die die moderne Technik revolutionierte“.
- Deutsches Patent- und Markenamt (o. J.): „Patentefrauen: Hedy Lamarr“. In: DPMA.de.
- Spiegel (o. J.): „Hedy Lamarr“. In: Spiegel.de.
- WDR (o. J.): „Tagsüber Hollywooddiva, nachts Erfinderin – Hedy Lamarr“. In: WDR Mediathek.
- Deutschlandfunk (o. J.): „80 Jahre Patent für Frequenzsprungverfahren – Hedy Lamarr“. In: Deutschlandfunk.de.
- Women’s History (o. J.): „Hedy Lamarr“. In: WomensHistory.org.
- IMDb (o. J.): „Hedy Lamarr“. In: IMDb.com.














