Mary Shelley

Begründerin der Science Fiction durch Frankenstein

Geboren: 30.08.1797 in London, Vereinigtes Königreich

Verstorben: 01.02.1851 in London, Vereinigtes Königreich

Porträt von Mary Shelley - Begründerin der Science-Fiction & Autorin von Frankenstein

Wer ist Mary Shelley?

Mary Shelley (1797–1851) war eine bahnbrechende Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts. Mit ihrem Roman Frankenstein; or, The Modern Prometheus (1818) schuf sie nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern legte auch den Grundstein für das Genre der Science-Fiction. Ihr Leben war geprägt von persönlichen Tragödien und gleichzeitig von intellektueller Brillanz. Auch ihr Werk zeugt von einem tiefen Verständnis für die sozialen und politischen Strömungen ihrer Zeit.

Frühes Leben & Bildung von Mary Shelley

Mary Wollstonecraft Godwin wurde am 30. August 1797 in London geboren. Sie war die Tochter zweier prominenter Intellektueller: der Feministin Mary Wollstonecraft, Autorin von A Vindication of the Rights of Woman, und des Philosophen William Godwin, der vor allem für seine anarchistischen Ideen bekannt war. Tragischerweise starb ihre Mutter kurz nach Marys Geburt. Dieses frühe Ereignis hatte einen tiefgreifenden und bleibenden Einfluss auf ihr Leben.

Marys Erziehung war unkonventionell, aber zugleich intellektuell sehr anspruchsvoll. Ihr Vater förderte ihre Bildung aktiv. Deshalb hatte sie Zugang zu einer umfangreichen Bibliothek und konnte regelmäßig an Gesprächen mit führenden Denkern der Zeit teilnehmen. Diese besondere Umgebung prägte ihre literarischen und philosophischen Interessen dauerhaft.

Frühes Leben, Liebe & Verlust (1814–1822)

Mary Godwin lernte Percy Bysshe Shelley 1814 im Haus ihres Vaters kennen. Kurz darauf trafen sie sich regelmäßig am Grab ihrer Mutter, Mary Wollstonecraft, auf dem Kirchhof von St Pancras; dort kam es – so berichten Zeitgenossen – zu ihrer ersten sexuellen Begegnung. Im Juli desselben Jahres brannten beide gemeinsam durch, obwohl Percy noch mit Harriet Westbrook verheiratet war. Gemeinsam mit Marys Stiefschwester Claire Clairmont reisten sie zunächst durch Frankreich und anschließend in die Schweiz, kehrten jedoch noch 1814 aus Geldnot nach England zurück.

Im Februar 1815 brachte Mary ihr erstes Kind zur Welt; das Baby starb jedoch wenige Tage später. Im „Jahr ohne Sommer“ 1816 hielten sich Mary, Percy und Claire am Genfersee nahe Lord Byron auf, wobei in Gesprächen über Wissenschaft, Literatur und Geistergeschichten die Keimzelle von Frankenstein entstand. Nach Harriets Tod heirateten Mary und Percy am 30. Dezember 1816. Ein Jahr später kam Tochter Clara Everina zur Welt, und im Frühjahr 1818 zog die Familie dauerhaft nach Italien, wo sie zwischen Mailand, Venedig, Rom, Neapel, Florenz, Pisa und Lerici pendelte.

Leider folgten weitere Verluste: Im September 1818 starb Clara in Venedig, im Juni 1819 ihr Bruder William in Rom. Im November 1819 bekam Mary Percy Florence, der als einziges Kind das Erwachsenenalter erreichte. Im Juni 1822 erlitt Mary eine schwere Fehlgeburt; wenig später, am 8. Juli 1822, ertrank Percy Shelley im Golf von La Spezia. All diese Erfahrungen verdichten sich in Mary Shelleys Werk: Deshalb bildet ihr Leben das biografische Fundament für die ethischen Fragen, die sie an Wissenschaft, Verantwortung und Gesellschaft stellt.

„Percys Herz in der Schublade“ – Mythos & Überlieferung

Nach Percy Shelleys Tod 1822 und der Einäscherung am Strand von Viareggio soll sein Herz den Flammen widerstanden haben. Zeitzeugen berichten, sein Herz sei aus dem Scheiterhaufen geborgen und später von Mary aufbewahrt worden – oft heißt es: in Seide, mit Seiten aus Adonais (berühmtes literarisches Werk von Percy Shelley) umhüllt, im Schreibtisch. Nach Marys Tod fand ihr Sohn Percy Florence das Bündel; die Reliquie gelangte schließlich in die Familiengruft von St Peter’s, Bournemouth. Historisch bleibt umstritten, ob es tatsächlich das Herz war (Theorien reichen von Verkalkung bis Verwechslung mit einem anderen Organ). Unabhängig davon ist die Anekdote zum Kern des Shelley-Mythos geworden und wird in Biografien regelmäßig erzählt.

Die Entstehung von Frankenstein – Hintergründe & Impulse

1816, dem „Jahr ohne Sommer“ nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien, hielten sich Mary, Percy Shelley, Claire Clairmont und Lord Byron unweit der Villa Diodati am Genfersee auf. Wegen des schlechten Wetters lasen sie im Haus Gespenstergeschichten aus der Sammlung Fantasmagoriana und verabredeten einen Wettbewerb: Jede*r sollte eine eigene Schauergeschichte schreiben.

In dieser Atmosphäre aus Gewitterlicht und Naturphilosophie hatte Mary ihre berühmte Wachtraum-Vision: ein blasser Student „unnatürlicher Künste“, der vor einer zusammengesetzten Kreatur kniet, die plötzlich zu leben beginnt. Aus der Szene formte sie in den folgenden Monaten die Grundanlage des Romans – eine Erzählung über Schöpfungsverantwortung, soziale Ausgrenzung und die Frage, was „Menschsein“ bedeutet.

Vom Wettbewerb zum Roman (1816–1831)

Mary begann 1816 mit der Ausarbeitung; Percy ermutigte sie und glättete stellenweise den Stil, doch Konzeption, Figuren und Themenführung stammen von Mary. 1817 schloss sie das Manuskript ab. Die Erstausgabe erschien 1818 anonym bei Lackington, Hughes, Harding, Mavor & Jones in drei Bänden, eingeleitet durch ein Vorwort von Percy Shelley. 1823 folgte – befeuert durch die erfolgreiche Bühnenadaption Presumption; or, the Fate of Frankenstein – eine Ausgabe, die Mary erstmals namentlich nannte. 1831 veröffentlichte sie eine überarbeitete Fassung in der Standard Novels-Reihe: mit neuer Einleitung, in der sie die Genfersee-Nächte schildert, sowie inhaltlichen Anpassungen, die die moralische Rahmung schärfen und einzelne Biografiedetails variieren. Dadurch existieren heute zwei maßgebliche Textgestalten – die experimentell-düstere Erstausgabe von 1818 und die reflektierter-moralische Version von 1831 –, was Frankenstein für Editionsgeschichte und Literaturwissenschaft besonders wertvoll macht.

Wovon handelt der Roman Frankenstein von Mary Shelley?

Der Roman beginnt mit den Briefen des Polarforschers Robert Walton, der in der Arktis den entkräfteten Victor Frankenstein aufnimmt. Victor erzählt seine Geschichte: Aufgewachsen in Genf, studiert er in Ingolstadt Naturwissenschaften und wird von der Idee besessen, Leben künstlich zu erschaffen. Als ihm dies gelingt und die aus Leichenteilen zusammengesetzte Kreatur erwacht, erschrickt er vor seinem Werk und flieht.

Die verlassene Kreatur bringt sich in der Verborgenheit Sprache und Lesen bei, sehnt sich nach Anerkennung, erlebt aber nur Ablehnung. Aus Verbitterung sucht sie Victor auf und macht ihn für ihr Leid verantwortlich. Kurz darauf wird Victors kleiner Bruder William ermordet. Der Verdacht fällt auf Justine Moritz, eine junge Hausangestellte und Ziehtochter der Familie Frankenstein; sie wird durch Indizien belastet, obwohl sie unschuldig ist, und schließlich hingerichtet. Die Kreatur gesteht später Victor, den Mord begangen und Justine bewusst hineingeritten zu haben.

In den Alpen erzwingt das Wesen ein Gespräch, schildert seine Leidensgeschichte und fordert eine Gefährtin. Victor beginnt auf den Orkney-Inseln mit der zweiten Kreatur, zerstört sie jedoch aus Furcht vor den Folgen. Daraufhin rächt sich das Wesen: Es tötet Victors Freund Clerval und in der Hochzeitsnacht seine Braut Elizabeth. Von Verlusten zerbrochen, verfolgt Victor die Kreatur bis ins Eismeer, wo Waltons Mannschaft ihn findet. Nach Victors Tod erscheint das Wesen an Bord, beklagt seine Schuld und kündigt an, sich selbst zu vernichten – dann verschwindet es in der arktischen Dunkelheit.

Übrigens: Was viele aus den Filmen kennen – Burg, Blitze und wütender Mob – ist Popkultur, während Shelleys Roman zwischen Genf, Ingolstadt und der Arktis spielt und eine sprachmächtige, moralisch ambivalente Kreatur in einer tragischen Geschichte über Verantwortung, Bildung und Ausgrenzung zeigt.

Editionsunterschiede 1818 vs 1831

Die Ausgabe von 1818 erschien anonym, eingeleitet durch ein Vorwort von Percy Shelley. Die Fassung von 1831 bringt erstmals Mary Shelleys eigene Einleitung – inklusive der berühmten Villa-Diodati-Episode und ihres „Wachtraums“ als Ursprungsidee. Inhaltlich wirkt 1818 rau, experimentell und politisch offener; 1831 rahmt die Autorin ihre Geschichte stärker über Schicksal, Vorsehung und Moral.

Auch im Detail gibt es Verschiebungen: Elizabeth ist 1818 Victors Cousine, 1831 dagegen seine Adoptivschwester; außerdem werden Zeitabläufe gestrafft und einzelne Motivationen umgestellt. Stilistisch glättet und erklärt die spätere Version mehr, während die Erstfassung Ambivalenzen stehen lässt und damit kühler, „aufklärerischer“ wirkt.

Kurz gesagt: 1818 ist die radikalere, offenere Textgestalt; 1831 die reflektierter erzählte, moralisch klarer gerahmte und dadurch meist leichter zugängliche.

Lese- und Wirkungsgeschichte

Die Erstausgabe von 1818 stieß auf gemischte Reaktionen: Manche lobten die kühne Idee und die „neuen Schrecken“, andere fanden das Buch „grässlich“ oder „unsittlich“. 1823 kam der Durchbruch auf der Bühne: Die Londoner Aufführung Presumption; or, the Fate of Frankenstein machte die Geschichte massentauglich und prägte viele Motive, die später berühmt wurden.

Mit der Ausgabe von 1831 erreichte der Roman noch mehr Leserinnen und wurde im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Im 20. Jahrhundert formten vor allem die Filme (Universal 1931, Hammer ab 1957) unser Bild von Frankenstein. Seitdem gilt der Roman als Grundtext der Science-Fiction und Schauerliteratur, taucht regelmäßig in Debatten über Bioethik, KI und Verantwortung von Erfinder:innen auf und hat sogar Begriffe wie den „Frankenstein-Komplex“ (die Angst vor dem eigenen Geschöpf) geprägt.

Frankenstein im Kontext: Wissenschaft, Biografie, Feminismus

Wissenschaftlicher Kontext: Galvanismus, Vitalismus & die Ethik des Experimentierens

Mary Shelleys Frankenstein entstand im Spannungsfeld revolutionärer Naturforschung. Zeitgenössische Experimente zum Galvanismus (elektrische Reizung von Nerven und Muskeln) sowie öffentliche Demonstrationen der Elektrizität ließen die Grenze zwischen „toter Materie“ und „Leben“ wanken. Parallel stritten Mediziner über Vitalismus vs. Materialismus: Gibt es eine eigene Lebenskraft oder ist Organismus rein physikalisch-chemisch erklärbar? Der Roman übersetzt diese Debatten in literarische Form: Victor Frankenstein ist kein Alchemist, sondern ein moderner Naturforscher, der Daten sammelt, Verfahren erprobt – und dann die Folgen verweigert. Genau hier liegt die wissenschaftsethische Pointe: Nicht die Entdeckung an sich ist dämonisch, sondern Verantwortungslosigkeit. Frankenstein antizipiert damit heutige Diskurse zu Biotechnologie, künstlichem Leben und KI: Forschung braucht klare Ziele, transparente Risiken, soziale Einbettung und die Bereitschaft, entstandenes „Leben“ nicht als Wegwerfprodukt zu behandeln.

Autobiografischer Kontext: Verlust, Exil & die Sehnsucht nach Bindung

Mary Shelleys Frankenstein trägt deutliche Spuren ihres Lebens. Zentral ist Verlust: 1815 starb ihr erstes Kind, später auch Clara (1818) und William (1819). Der Roman kreist um die Folgen einer missglückten „Geburt“ und um Trauer ohne Halt. Victors Flucht vor seinem „Neugeborenen“ verhandelt – negativ zugespitzt – die Frage nach Fürsorge nach der Schöpfung, die Shelley aus Krankheit, Geburten und ständiger Reiseerfahrung kannte.

Ebenso prägend ist Verantwortung. Als junge Frau, mit einem Dichter durchgebrannt und zwischen Genf, England und Italien unterwegs, stand Shelley unter öffentlicher Beobachtung. Diese Randlage spiegelt sich in der Outsider-Perspektive der Kreatur: Sie lernt durch Lesen und Beobachten, sucht Anerkennung und stößt doch auf soziale Schranken (u. a. über Lektüren wie Paradise Lost).

Biografisch klingt auch die Mutterlosigkeit an: Marys Mutter Mary Wollstonecraft starb nach der Geburt – im Roman entsteht Leben ohne Mutter, und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Figuren wie Elizabeth und Justine zeigen die Verletzlichkeit von Frauen in einem patriarchalen System.

Schließlich greift der Text Shelleys wissenschaftliche Gegenwart auf: Elektrizität, Materialismus, Angst vor Entfremdung. Das Ergebnis ist kein Technikpessimismus, sondern eine Ethikformel aus Erfahrung: Schöpfung verpflichtet – zu Bindung, Sprache, Schutz. Frankenstein wird so zu Shelleys Trauer- und Verantwortungsroman.

Feministischer Kontext: Schöpfung ohne Frauen – und ihre Folgen

Obwohl Mary Shelley sich nicht als Feministin positionierte, liest sich Frankenstein als feministische Intervention in ein männlich dominiertes Wissenschafts- und Gesellschaftsmodell. Victor versucht, Geburt zu technisieren und den weiblichen Körper zu umgehen – das Ergebnis ist Isolation, Gewalt und verweigerte Fürsorge. Weibliche Figuren (Elizabeth, Justine) werden von patriarchalen Institutionen instrumentalisiert; ihre Stimmen fehlen dort, wo Entscheidungen fallen. Der Roman kritisiert damit Strukturen, die weibliche Mitsprache und Care-Arbeit unsichtbar machen, und zeigt: Schöpfung ohne Beziehung produziert Monster – im Labor wie in der Gesellschaft. Für heutige Debatten über Reproduktionstechnologien, Gender & Wissenschaft und Care-Ökonomie liefert Frankenstein eine frühartige Matrix.

Neu auf Netflix: „Frankenstein“ (2025) – Mary Shelleys Vision erwacht neu zum Leben

Mary Shelleys zeitloser Klassiker Frankenstein oder Der moderne Prometheus inspiriert seit über 200 Jahren Künstler, Filmemacher:innen und Wissenschaftler:innen. 2025 bringt Netflix die Geschichte in einer neuen, bildgewaltigen Interpretation auf die Leinwand – ein Werk, das die Grenzen von Leben, Tod und Verantwortung im Zeitalter moderner Technologie neu auslotet.

Der Film bleibt dem Geist von Shelleys Roman treu: der Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Hybris und Menschlichkeit. Dabei wird Frankenstein nicht nur als Horror- oder Science-Fiction-Stoff erzählt, sondern als tief philosophische Erzählung über Einsamkeit, Schuld und das Bedürfnis nach Anerkennung.

Trailer zu „Frankenstein“ (2025) auf Netflix

Hauptdarsteller:innen & Besetzung

  • Oscar Isaac verkörpert Dr. Victor Frankenstein, den besessenen Wissenschaftler, der Leben erschafft – und dadurch selbst zum Opfer seines Strebens wird. Seine Darstellung gilt als eine der nuanciertesten Interpretationen der Figur bisher.
  • Jacob Elordi spielt das Monster, das hier nicht als bloßes Geschöpf, sondern als empfindendes, tragisch missverstandenes Wesen gezeigt wird.
  • Mia Goth übernimmt gleich zwei Rollen – Elizabeth Lavenza, Victors Verlobte, und Claire Frankenstein, eine symbolische Mutterfigur. Ihre Doppelrolle verstärkt das Thema der Identität und emotionalen Bindung.
  • In weiteren Rollen sind Christoph Waltz, Charles Dance, Lars Mikkelsen, Felix Kammerer und David Bradley zu sehen – ein beeindruckendes Ensemble internationaler Charakterdarsteller.

Erscheinungsdatum & Plattform

Der Film erschien am 7. November 2025 exklusiv auf Netflix und markiert eines der ambitioniertesten Projekte von Oscarpreisträger Guillermo del Toro. Mit seiner charakteristischen Handschrift – einer Mischung aus poetischer Bildsprache, dunkler Romantik und philosophischer Tiefe – gelingt es ihm, Frankenstein als modernes Gleichnis über Verantwortung und menschliche Hybris neu zu erzählen. Gedreht wurde unter anderem in Prag, London und Vancouver, was der Produktion ihre eindrucksvoll düstere Atmosphäre verleiht. Schon kurz nach dem Start wurde der Film international gefeiert – sowohl für seine visuelle Opulenz als auch für die emotionale Nähe zur literarischen Vorlage Mary Shelleys.

Weitere literarische Werke von Mary Shelley

Neben Frankenstein schrieb Mary Shelley mehrere andere Romane, darunter The Last Man (1826), eine dystopische Geschichte über eine zukünftige Pandemie, und Valperga (1823), einen historischen Roman. Sie verfasste auch Kurzgeschichten, Essays und Reiseberichte, darunter Rambles in Germany and Italy (1844), basierend auf ihren Reisen durch Europa.

Berühmte Zitate von Mary Shelley

  • “No man chooses evil because it is evil; he only mistakes it for happiness, the good he seeks.” => „Kein Mensch wählt das Übel, weil es das Übel ist, er verwechselt es nur mit Glück, dem Guten, das er sucht.“
  • “Nothing is so painful to the human mind as a great and sudden change.” => „Nichts ist für den menschlichen Geist so schmerzhaft wie eine große und plötzliche Veränderung.“
  • “Beware; for I am fearless, and therefore powerful.” => „In Acht nehmen; denn ich bin furchtlos und darum mächtig.“
  • “… the companions of our childhood always possess a certain power over our minds which hardly any later friend can obtain.” => „… die Gefährten unserer Kindheit besitzen immer eine gewisse Macht über unseren Geist, die kaum ein späterer Freund erlangen kann.“
  • “The beginning is always today.” => „Der Anfang ist immer heute.“
  • “Solitude was my only consolation – deep, dark, deathlike solitude.“ => „Einsamkeit war mein einziger Trost – tiefe, dunkle, todesähnliche Einsamkeit.“
  • “My education was neglected, yet I was passionately fond of reading.” => „Meine Erziehung war vernachlässigt, doch ich war leidenschaftlich gern am Lesen.“

Verfilmung von Mary Shelleys Leben

„Mary Shelley“ (2017) von Haifaa al-Mansour erzählt Marys Weg von der rebellischen Teenagerin zur Autorin von Frankenstein. Zunächst zeigt der Film die Jahre 1814 bis 1818: heimliche Liebe, Skandale und ständige Geldnot. Dann folgt der „Sommer ohne Sonne“ am Genfersee, wodurch die Idee zu Frankenstein reift. Anschließend begleitet die Handlung den schwierigen Publikationsprozess, bei dem Mary ihre Arbeit zunächst nur anonym veröffentlichen darf. Dadurch stellt der Film die Fragen nach Autorschaft, Anerkennung und dem Recht an einer Idee besonders klar.

Außerdem überzeugt die Inszenierung als klassisches Period Drama: opulente Bilder, präzise Kostüme und ein ruhiger Erzählrhythmus. Vor allem bleibt die Perspektive bei Mary. So rückt der Film ihren Kampf in den Mittelpunkt, um als Schriftstellerin ernst genommen zu werden. Dabei spielen Elle Fanning (Mary), Douglas Booth (Percy Shelley), Bel Powley (Claire Clairmont) und Tom Sturridge (Lord Byron) die Hauptrollen. Insgesamt verbindet der Film historische Atmosphäre mit einem klaren Fokus auf Kreativität, Selbstbestimmung und Sichtbarkeit.

Mary Shelleys Vermächtnis

Mary Shelleys Einfluss auf die Literatur ist immens. Sie gilt als Begründerin der Science-Fiction und als wichtige Stimme in der Diskussion über Ethik, Wissenschaft und Gesellschaft. Ihr Leben und Werk inspirieren bis heute zahlreiche Adaptionen, Studien und Diskussionen über die Rolle der Frau in der Literatur und Gesellschaft.

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Auch unvergessen:

Bildquellen

Textquellen

  • Shelley, Mary (2014): „Frankenstein oder der neue Prometheus“.
  • Lindner, Christian (2022): „Mary Shelley, Erfinderin der Frankenstein-Figur“. In: Deutschlandfunk – Kalenderblatt.
  • hr2 (o. J.): „Der Frankenstein-Mythos – eine Spurensuche in die Zukunft“. In: hr2 – Dokumentation & Reportage.
  • The History of Literature (o. J.): „Mary Shelley“. In: Spotify – Episode.
  • Mellor, Anne K. (2009): „Mary Shelley – Her Life, Her Fiction, Her Monsters“.
  • Seymour, Miranda (2000): „Mary Shelley“.
  • Spiegel Geschichte (o. J.): „Marys Monster und Dämonen“. In: SPIEGEL.de.
  • Deutschlandfunk Kultur (o. J.): „Romanbiografie über Mary Shelley – „Frankenstein“-Schöpferin war eine moderne und starke Frau. In: DeutschlandfunkKultur.de.